Verfasst von: lennepmwanza | September 6, 2011

zum Start: 7 Tage Arbeit

Damit Ole und ich möglichst viel und schnell in Kontakt mit den Leuten und der Sprache kommen, sollten wir gemeinsam mit dem Mitarbeiter Emanuel Zara Solar auf einer Messe in der Nähe des Flughafens vertreten. Zara Solar ist das Geschäft unseres Vorgesetzten Mr. Parpia und der größte Solarladen Tansanias. Natürlich waren unsere Vorstellungen bezüglich der Messe völlig weltfremd, in der Realität fand diese nicht in einer großen gekühlten Flughafenhalle statt, sondern auf einer Wiese. Außerdem war dies mehr ein Flohmarkt als eine Messe. Neben allen möglichen Ständen für Schmuck und Kinderspielsachen, gab es drei oder vier Stände unserer Kategorie und zwei große aufdringliche Stände der Mobilfunkindustrie, welche uns permanent mit Werbung beschalten. Nichts desto trotz, war es eine gute Möglichkeit unser Kiswahili zu trainieren und neue Wörter zu lernen. Außerdem hatte unser Dasein für Mr. Parpia den Vorteil, dass zwei Weiße (die dazu auch noch Kiswahili lernen!) seinen Stand einfach interessanter machen.

Stand von Zara Solar + freundlicher Nachbar

Da wir in den sieben Tagen auf der Messe mit sehr vielen Leuten in Kontakt gekommen sind, konnten wir auch schon die ersten Erfahrungen für unsere Projektarbeiten machen. Denn die Englischkenntnisse der Bevölkerung sind nicht so gut, wie im Vorhinein durch Reiseführer und Internet beschrieben. Natürlich gibt es auch große Ausnahmen, jedoch hören die Kenntnisse der meisten Menschen nach den ersten 2 Sätzen auf. Erklären lässt sich dies größtenteils durch die Schulbildung,. Unter dem ersten Präsidenten Julius Nyerere wurden über 10% der Staatsausgaben in die Schulbildung investiert. Daher kann die Generation, welche bis 1985 zur Schule gegangen ist gut Englisch sprechen. Die nachfolgende Generation bezog aufgrund des politischen Wandels eine schlechtere Schulbildung und kann meistens weniger Englisch sprechen. Heutzutage ist der Kontakt mit der englischen Sprache natürlich wieder sehr groß. Dennoch ist für unsere Projektarbeit für die DTP und TAREA ein gutes Kiswahili absolut notwendig. Des Weiteren ist für Ole und mich klar geworden, dass wir unseren Schwerpunkt neben dem Fischerlampenprojekt auf das Projekt „One Child, One Light“ setzen möchten. Dabei handelt es sich um eine Art Kampagne, die sowohl von einem tansanischen Fonds, als auch von unserem Projektgeld unterstützt werden kann. Ziel ist es, eine Unterrichtsreihe an möglichst vielen Schulen zum Thema Treibhauseffekt, Klimawandel und vor allem Solarenergie durchzuführen. Außerdem kann den Schülern, welche an dem Unterricht teilnehmen eine kleine Solartischlampe zum Lernen günstiger angeboten werden. Da wir für dieses Projekt noch jede Menge Kiswahili lernen müssen, möchten wir uns in unserem ersten Monat mit dem Erstellen einer interaktiven Karte für Mwanza beschäftigen. Erstens ist dies für uns eine gute Möglichkeit die Stadt besser kennen zu lernen und zweitens wäre dies eine große Hilfe für die nächsten Generationen der DTP-Freiwilligen.


Antworten

  1. Hallo Marvin
    Wir haben heute das erste mal in deinen Block reingeschaut.
    Mit grossen Interesse haben wir deine ersten Tage in Tansania verfolgt und staunen über die anderen Lebensverhältnisse bei dir. Mit grosser Neugier
    warten wir auf deine nächsten Einträge.

    liebe grüsse aus wuppertal Axel Anke


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